Souvenirs - Bernhard Endres

Absolvent*innen der HfM Saar erinnern sich

Beitrag von Bernhard Endres für die HfM-Serie souvenirs

Kontakt zur Musikhochschule des Saarlandes hatte ich schon in den 1970er Jahren im Rahmen von „Jugend Musiziert“ und anlässlich eines Konzertes von Jungstudierenden. Dass ich später dann auch dort studierte verdanke ich Prof. Alexander Sellier, der mir in einem Beratungsgespräch empfahl, nicht Medizin, sondern meiner Begabung gemäß Musik zu wählen.

Die relativ kleine, fast familiäre Atmosphäre, in der fast jeder jeden kannte, war angenehm. Das interessante und fordernde Unterrichtsangebot  – es gäbe da einige Anekdoten zu erzählen – hat eine ganz wertvolle und solide Grundlage für meine weiteren Studien gelegt.

Die öffentlichen Vorspiele mit gemischtem Programm am Donnerstag, die ebenso wie die Abschlussprüfungen immer professionell aufgezeichnet und archiviert wurden, das Singen im Chor, bundesweit ausgeschriebene Meisterkurse, die Möglichkeit mehrere Studiengänge gleichzeitig zu belegen, all das sei beispielhaft für die damalige Studiensituation erwähnt. Viele schöne Konzerte sind in Erinnerung geblieben.

Unvergessen sind auch die Tischtennisspiele im Keller, Gertruds „Pizza“-Rufe in der Cafeteria, die von Johannes Klein vorbildlich gewarteten Steinway-Flügel, das “ Guten Tag! Wer fängt an?“ aus dem Harmonielehre-Unterricht oder die Feiern im Weinhaus Hauck nach den Chorkonzerten.

Bis heute haben sich einige sehr herzliche Kontakte zu ehemaligen KommilitonInnen erhalten. Ich freue mich nach wie vor über Neuigkeiten von „meiner“ Hochschule und wünsche ihr viele weitere erfolgreiche Jahre als Ort des Musikerlebens, als Bildungseinrichtung und als Impulsgeber für die Kulturlandschaft im Dreiländereck.

Sie ist unverzichtbar und kann auf ihr Erbe stolz sein.

Zur Person


Bernhard Endres wurde 1962 in Saarbrücken geboren.

Nach musikalischer Früherziehung erhielt er Akkordeon- und Klavierunterricht von Gerhard Richner, in der Gymnasialzeit dann Klavierunterricht von Prof. Alexander Sellier.

Nach dem Abitur am Staatlichen Gymnasium am Stadtgarten in Saarlouis

begann er im WS 1981/82 an der Musikhochschule und der Universität

des Saarlandes zunächst Schulmusik (LaG) mit Musikwissenschaft und Klassischer Philologie zu studieren – im Hauptfach Klavier bei Prof. Sellier.

Später kamen dann noch Orchesterdirigieren, Musikerziehung und Konzertreife Klavier dazu. 1987 legte er seine Konzertreifeprüfung ab.

Stipendien ermöglichten weiterführende Klavierstudien in Paris an der Ecole Normale de Musique-Alfred Cortot bei Serge Petitgirard (1986  Diplome supérieur mit 1. Preis), in Bloomington (USA) an der IU-School of Music bei György Sebök, James Tocco und Michel Béroff, und in München bei Gerhard Oppitz.

Erste Lehrerfahrungen sammelte er an den Musikschulen in St. Wendel, Saarlouis und Saarbrücken, und an der IU-School of Music in Bloomington als Assistant Instructor.

Von 1989 bis 1991 war er Lehrbeauftragter für Pflichtfach Klavier an der Musikhochschule des Saarlandes.

Nach einem kleinen Wettbewerbserfolg 1991 (Finalist im Internationalen Wettbewerb W. A. Mozart in Sarrebourg) übernahm er zum WS 1991/92 als Klavierdozent eine eigene Klavierklasse am damaligen Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg – jetzt Hochschule für Musik, wo er bis heute unterrichtet.

Als Solist, Kammermusiker und auch als freier Mitarbeiter an der Celesta beim SR ist er künstlerisch bei Konzerten, Rundfunkproduktionen und CD-Aufnahmen sehr aktiv gewesen. Besondere, weltweite Resonanz hat dabei vor allem die große CD-Anthologie des Repertoires für Oboe und Klavier zusammen mit Prof. Fabian Menzel erfahren.

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