In einem Workshop des Career Services machten sich die Teilnehmer*innen fit für die Selbstvermarktung via Internet.
Karriere als Solist*in? Feste Stelle im Orchester? Fragt man Absolvent*innen deutscher und internationaler Musikhochschulen, dann liegen Wunsch und Wirklichkeit oft meilenweit auseinander. Denn die Konkurrenz ist riesengroß, und auf die Zukunftsträume der Studienzeit folgt nicht selten Ernüchterung. Damit Euch das nicht passiert, gibt es an der HfM Saar den Career Service – die Adresse für alle, die sich von Anfang möglichst viele Berufsperspektiven eröffnen möchten. Eine eigene Homepage gehört unbedingt dazu, sind sich die Teilnehmer*innen des dreitägigen Workshops
„DIY Content Creation und Internetpräsenz für Künstler*innen“ einig. Mit Misagh Azimi hatten sie Ende November bis Anfang Dezember einen absoluten Profi in Sachen Webkonzeption, Webdesign und E-Marketing als Dozenten, der in zusätzlichen Einzelcoachings auch individuelle Fragen klärte.
„Mir hat der Workshop sehr viel gebracht!“
Josefine Laub konnte an den drei Workshop-Tagen viel für sich mitnehmen. „Ich habe an meiner Website weitergearbeitet, mit der ich vor einigen Jahren angefangen hatte, habe Videoschnittprogramme und eine Digital-Audio-Workstation kennengelernt und auch über andere wichtige Dinge wie rechtliche Aspekte, Streamingportale und Design viel erfahren“, erzählt Josefine Laub, die im dritten Semester Jazz und Aktuelle Musik (Bachelor) mit dem Hauptfach Gesang studiert. „Je nachdem, was man später beruflich macht – zum Beispiel als Künstlerin in der Freien Szene, muss man sich mit solchen Dingen einfach auskennen. Mir hat der Workshop sehr viel gebracht!“
Auch Carl-Friedrich Welker, der im dritten Semester Orchesterleitung (Bachelor) studiert, hält es für unklug, sich erst nach dem Hochschulabschluss mit Themen wie Selbstvermarktung oder Marketing zu beschäftigen. In seinem Einzelcoaching mit Misagh Azimi ging es darum, wie man es als Musiker schafft, sich am Markt zu etablieren und dafür den eigenen Internetauftritt und Soziale Netzwerke zu nutzen.
Obwohl mit einem eigenen Youtube-Kanal als Autodidakt in Sachen Videoaufnahme und -bearbeitung schon ziemlich professionell unterwegs, nahm auch Juan Pablo Guitarro an dem Workshop des Career Services teil. Von dem, was den Teilnehmer*innen dort geboten wurde, ist er begeistert. „Sehr gut, sehr praxisorientiert“, lobt Juan Pablo Guitarro die Veranstaltung. Auch zu speziellen Fragen – etwa zum Editieren von Videos und Instagram-geeigneten Formaten – konnte der Dozent Misagh Azimi ihm nützliche Tipps geben. Sein Einzelcoaching nutzte Juan Pablo Guitarro, der an der HFM seinen Jazz-Master gemacht hat und jetzt – zehn Jahre nach seinem Diplom in Kolumbien – erneut klassische Gitarre studiert, für sein nächstes großes Youtube-Projekt.
„Es ist extrem wichtig, nicht nur ein sehr guter Musiker zu sein, sondern sich auch sehr gut zu verkaufen“
„Wenn Du an der Musikhochschule fertig bist und bewirbst Dich irgendwo, dann wird jeder im Internet nach Dir suchen“, sagt Juan Pablo. „Deshalb ist es extrem wichtig, nicht nur ein guter Musiker zu sein, sondern sich auch gut zu verkaufen“. Und das nicht nur aus Eigennutz, sondern auch, um das hohe künstlerische Niveau aus der Hochschule unter die Leute zu bringen. Andernfalls gäben in der Gesellschaft nämlich diejenigen den Ton an, die musikalisch zwar wenig zu bieten haben, dieses Wenige aber perfekt zu vermarkten wissen.