Am 26. Oktober 2024 fand in Magdeburg das „Felicia Festival für KI und Musik“ statt. Die HfM Saar war dort durch Martin Hennecke, Lehrbeauftragter für Schlagzeug, und HfM Saar-Absolventin Güneş Oba vertreten.
Gemeinsam leiteten die beiden einen Workshop mit dem Titel „Loopen und Loopen lassen“, in dem es um „Kollektives Musizieren - KI, Demokratie und die Kunst der Improvisation“ ging. Für die Konzeption des Workshops und die Vermittlung der Inhalte zeichnete Güneş Oba verantwortlich, Martin Hennecke hatte die dafür nötige Software entwickelt und umgesetzt.
Als „sehr spannend“ erwies sich ihr in dem Workshop durchgeführtes „partizipatives musikalisch-demokratisches Experiment“, bei dem die Teilnehmenden einen digitalen Fragebogen zum Thema Demokratie ausfüllten. „Dieser wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Bezug auf die zehn vorherigen Teilnehmenden ausgewertet. Auf dieser Basis wurde dann eine individualisierte Partitur nach Terry Rileys Pionierstück der demokratischen Musik ‚in C‘ erstellt“, erklärt Martin Hennecke. „Je ähnlicher die Antworten ausfielen, umso ähnlicher waren die Pattern und umgekehrt. Diese Pattern haben wir dann mit den jeweiligen Teilnehmern eingeübt und auf verschiedene Spuren aufgenommen. Am Ende gab es eine Abschlussperformance, in der alle Teilnehmende mit Ableton-Push ihre verschiedenen Spuren loopen konnten.“
Martin Hennecke steuerte zum Festivalprogramm außerdem eine Marimba-Performance bei und war als Experte zu dem „Künstler-Talk über KI und den Einfluss in der Musik- und Kulturszene“ eingeladen.
Güneş Oba war an der Gestaltung des Festivalprogramms auch mit der Leitung des Workshops „Mein Körper klingt! – Synästetisches Erlebnis durch Hören, Sehen, Spielen und Spüren von Schwingungen“ - beteiligt. „Denn Künstliche Intelligenz kann vieles, aber keine Bodypercussion“, so Güneş Oba. Für sie war die aktive Teilnahme an dem Felicia Festival von besonderem Interesse, da sie sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Komposition als politisches Engagement“ und der kollektiven Gestaltung von Musik in einem partizipativen, demokratischen Kontext auseinandergesetzt hat.
Infos zum unter www.felicia-festival.ai
„Besonders wichtig war es uns, durch Musik und KI ein aktuelles und sensibles Thema aufzugreifen und
Menschen aller Altersgruppen einen Raum zu bieten,
in dem sie ihre Meinungen in abstrahierter Form ausdrücken
und schließlich musikästhetisch erleben konnten.“
Martin Hennecke und Güneş Oba