Die Hochschule für Musik Saar trauert um ihren früheren Fagott-Professor Alfred Rinderspacher, der nach einem langen erfüllten Leben im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Auch nach seiner Lehrtätigkeit an unserem Haus war Prof. Rinderspacher der HfM Saar noch sehr verbunden und besuchte bis zuletzt Vortragsabende unserer Fagottklasse. Zahlreiche Studierende fanden unter der Obhut dieses herausragenden Pädagogen den Weg in renommierte Orchester, darunter auch die HfM-Lehrbeauftragte Felicia Dietrich und der Solofagottist der Berliner Philharmoniker Stefan Schweigert.
Alfred Rinderspacher studierte von 1953 bis 1960 an den Musikhochschulen in Mannheim, Frankfurt am Main und Freiburg die Fächer Fagott, Violoncello und Klavier. Im Jahr 1960 wurde er Solofagottist im Orchester des Pfalztheaters in Kaiserslautern. In den Jahren von 1973 bis 1988 war er Lehrbeauftragter an der HfM Saar und wurde hier im Jahr 1980 zum Professor ernannt. Zusätzlich hatte er von 1981 bis 1986 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Im Jahr 1988 erhielt er ebendort einen Ruf als hauptamtlicher Professor und unterrichtete bis 2011 die Fächer Fagott, Kammermusik und Bläsermethodik. Im Jahr 1993 erhielt er einen Ruf an die Hochschule der Künste Berlin, den er nicht annahm. Von 1994 bis 1999 war er Gastprofessor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
Rinderspacher gab zahlreiche Konzerte als Solist, Kammermusiker und Continuospieler. Er war unter anderem Mitglied der Westdeutschen Bläsersolisten, der Südwestdeutschen Barocksolisten und des Philharmonischen Sextetts Baden-Baden. Zudem wirkte er bei vielen Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit. Im Jahr 2001 wurde ihm für seine künstlerischen, pädagogischen und beruflichen Erfolge das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2016 wurde er zum Ehrenmitglied des Pfalztheaters Kaiserslautern ernannt. In den 28 Jahren am Pfalztheater war er als Orchestervorstand und Personalrat maßgeblich am Erhalt und an der Aufstockung des Orchesters des Pfalztheaters beteiligt.
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