Fu-tür. Der HfM Saar-Wettbewerb für Konzertformate mit Zukunft
Worum geht es bei „Fu-tür“?
Die Konventionen der klassischen Konzertdramaturgie aufbrechen, Freiräume für eigene Musikinszenierungen oder kreative Formen der Musikvermittlung schaffen – darum geht es bei Fu-tür! Der Wettbewerb will Studierende dazu ermutigen, innovative und originelle künstlerische oder musikpädagogische Ideen auf der Bühne umzusetzen, die auch ein jüngeres Publikum begeistern – beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus anderen Sparten wie Bildende Kunst, Video, Tanz, Theater, Literatur sowie Aufführungen an ungewöhnlichen Spielstätten. Fu-tür wurde 2023 erstmals von der Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar (FuF) e.V. in Kooperation mit dem Career Service der HfM Saar veranstaltet.
Wer kann teilnehmen?
Bewerben konnten sich alle Studierende, die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs an der Hochschule für Musik Saar immatrikuliert sind.
So funktioniert die Bewerbung:
1. Abgabe Ihres Konzeptes mit folgendem Inhalt:
- Beschreibung der künstlerischen Idee: schriftlich, als Power-Point-Präsentation oder Video etc. – die Gestaltung der Beschreibung ist den Bewerber*innen freigestellt
- Vorschlag eines für Ihre 45- bis 60-minütige Veranstaltung besonders geeigneten Konzert-Ortes. Maximale Mietkosten: 200 Euro
- Budgetplan Ihrer voraussichtlichen Ausgaben. Sofern zur Umsetzung Ihrer Idee notwendig, können für Materialkosten wie Requisiten oder Bühnenbild maximal 500 Euro und für Gagen für hochschulexterne Mitwirkende maximal 1000 Euro zur Verfügung gestellt werden (Belege sind bei Umsetzung einzureichen)
- Kontaktdaten des / der Projektverantwortlichen (mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse)
2. Konzept-Präsentation
Ihr Konzept präsentieren Sie der hochkarätig besetzten externen Jury – wahlweise alleine oder im Team – bei der Jurysitzung in der HfM Saar (Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben).Hier erläutern Sie Ihre Idee und beantworten Rückfragen. Dauer der Präsentation: maximal 30 Minuten
Realisierung der Preisträger-Beiträge und Preisgelder:
Die Jury entscheidet darüber entschieden, welche Konzepte umgesetzt werden. Bis zu fünf Konzepte werden auf die Bühne gebracht und erhalten ein Preisgeld von je 800 Euro.
Im Anschluss an die Aufführungen werden weitere Preise vergeben:
Preis der Projekt AG: 1000 Euro
Preis der Studierendenschaft: 1000 Euro
Publikumspreis: 500 Euro
Die Entscheidung der Jury ist unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aktuell keine Ausschreibung
Kontakt für Beratung
Sie interessiere sich für innovative Konzertformate, möchten sich über eine Idee austauschen oder benötigen Unterstützung bei der Umsetzung eines Projektes?
Sprechen Sie uns - auch außerhalb des Wettbewerbs Fu-tür - gerne an!
Prof. Frank Wörner, Prorektor für künstlerische Praxis, f.woerner@hfm.saarland.de
Alexandra Raetzer, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, a.raetzer@hfm.saarland.de
Ergebnisse des Wettbewerbs Fu-tür 2023/24
Der Preis der Projekt-AG und der Publikumspreis gingen 2023/24 an Oleksii Rybak und Gustav Hofmann für ihr Konzertprojekt „Traumreise Barock“, den Preis der Studierendenschaft erhielt Natalia González Tobón für ihre interaktive Performance „Das egoistische Experiment“.
Die Konventionen der klassischen Konzertdramaturgie aufbrechen, Freiräume für eigene Musikinszenierungen oder kreative Formen der Musikvermittlung schaffen – darum geht es bei Fu-tür, dem HfM SaarWettbewerb für Konzertformate mit Zukunft, der 2023 erstmals von der Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar (FuF) e.V. in Kooperation mit dem Career Service der Hochschule für Musik Saar veranstaltet wurde.
Die Entscheidung über die Gewinner wurde in zwei Wettbewerbsrunden getroffen. In der ersten Runde wählte eine prominent besetzte Jury aus den vier eingereichten Wettbewerbsbeiträgen zwei Konzepte aus, die ein Preisgeld von je 800 Euro erhielten und ihre Konzertidee an dem von ihnen ausgewählten Spielort mit Unterstützung der HfM Saar aufführen durften. Mitglieder dieser Jury waren Eva Karolina Behr (Künstlerische Projektleiterin der Musikfestspiele Saar), Thomas Kitzig (Leiter der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken), Christian Bachmann (Dramaturg bei der Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern), Ralf Peter (Tenor, Konzertkonzeption) sowie die Mandolinistin und HfM Saar-Absolventin Charlotte Kaiser. Dass die Jury eine hervorragende Wahl getroffen hatten, davon konnte sich das Publikum am 2. Dezember 2023 bei der Aufführung der „Traumreise Barock“ in der Orangerie Blieskastel und am 5. Januar 2024 bei „Das egoistische Experiment“ im Saarbrücker Kino Achteinhalb überzeugen.
Bei „Traumreise Barock“ erlebten die Zuhörer eine spannende Mischung aus barocker und neuer Musik, analogen und elektronischen Klängen, Projektionen, Lichtinstallationen und Schattenspielen. Den roten Faden für die Dramaturgie dieses von den Kompositionsstudenten Oleksii Rybak und Gustav Hofmann konzipierten Konzertes bildete die Idee eines träumenden Menschen und das heutige, „verzerrte“ Bild von der Epoche des Barock.
Preis der HfM Saar Projekt-AG geht an „Traumreise Barock“
„Mit diesem sehr gut durchdachten und professionell umgesetzten Konzertformat ist es Oleksii Rybak und Gustav Hofmann gelungen, die Stereotype des klassischen Konzertbetriebes zu durchbrechen, neue und alte Musik sowie akustische und visuelle Wahrnehmungen in ein interessantes Spannungsverhältnis zu setzen und das Publikum dazu anzuregen, sich mit dem eigenen Rezeptionsverhalten von Musik aus vergangenen Epochen auseinanderzusetzen“, begründet die Jury der HfM Saar Projekt-AG (Prof. Frank Wörner, Prorektor für künstlerische Praxis, und Alexandra Raetzer, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit) ihre Entscheidung, den mit 1.000 Euro dotierten Preis der Projekt-AG an „Traumreise Barock“ zu vergeben.
Preis der Studierendenschaft für „Das egoistische Experiment“ von Natalia González Tobón
Die Jury der Studierendenschaft (Panagiotis Ampartzakis, Monica Deligiannaki und Kaarin Lehemets) vergab ihren – ebenfalls mit 1.000 Euro dotierten – Preis an Natalia González Tobón, die mit ihrer interaktiven Performance „Das egoistische Experiment“ Zuhörern ab sechs Jahren die Möglichkeit bot, Musik nicht nur zu hören, sondern aktiv an einem schauspielerisch moderierten Konzert mitzuwirken. So dufte das Publikum im Kino Achteinhalb eine von Videoprojektionen und Gitarrenmusik von Juan Pablo González Tobón begleitete Traumreise miterleben, zur Musik malen und auch mitsingen.
„Entscheidend waren die Atmosphäre und das Gefühl, welches diese Performance beim Zuschauer hinterlassen hat“, begründet die Jury der Studierendenschaft ihr Votum. „Man war während der gesamten Aufführung involviert und konnte das, was die Künstler zum Ausdruck bringen wollten, deutlich spüren. Jede Person im Zuschauerraum konnte die eigene Imagination nutzen und ihre Kreativität entfalten. Und dies konnte jeder für sich selbst machen, auf seine eigene, vielleicht sogar ‚egoistische‘ Weise.“
Publikumspreis geht an „Traumreise Barock“
Bei beiden Finalistenkonzerten des Wettbewerbs Fu-tür waren die Zuhörer am Ende der Vorstellung aufgerufen, ein bis fünf Sterne zu vergeben. Mit durchschnittlich 4,7 von fünf möglichen Sternen fiel die Entscheidung für das Konzertkonzept „Traumreise Barock“, das somit sowohl den Preis der Projekt-AG als auch den Publikumspreis in Höhe von 500 Euro bekommt.
Weiterleitung zum bundesweiten Wettbewerb D-bü
Das Konzertprojekt „Traumreise Barock“ von Oleksii Rybak und Gustav Hofmann wurde von der HfM Saar zum bundesweiten Wettbewerb D-bü weiterleitet und war eines der insgesamt acht außergewöhnlichen Konzertprojekte, die zum Finale des Wettbewerbs D-bü 2024 nach Nürnberg eingeladen wurden. Beim D-bü-Finale führten Oleksii Rybak und Gustav Hofmann in St. Egidien, der einzigen Barockkirche Nürnbergs, ihre „Traumreise Barock“ mit dem von ihnen initiierten Ensemble „Anemoia“ auf.
D-bü ist ein Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen, der sich grundlegend von traditionellen Klassik-Musikwettbewerben unterscheidet, indem er originelle und nachhaltige Konzertformate in den Vordergrund stellt.
Oleksii Rybak, Gustav Hofmann und die Mitwirkenden bei der "Traumreise Barock" (Foto: Yuliia Andriichuk)