Igor Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten

anlässlich des 100. Jahrestags der Uraufführung (28. September 1918)

Sänger/innen und Instrumentalisten der HfM Saar

Erzähler: Sebastian Gross

Leitung: Manuel Nawri

 

Seit 1910 lebte Igor Strawinsky (1882 – 1971) in der Schweiz, wo er während des ersten Weltkriegs auf den Gedanken kam, den immer größer werdenden Schwierigkeiten der Aufführung von Opern mit einem völlig neuen Konzept von Musiktheater zu begegnen. An ein einfaches Wandertheater dachte er, als er gemeinsam mit dem Librettisten Charles Ferdinand Ramuz an der “Geschichte vom Soldaten” arbeitete. Die Auswirkungen des Krieges wurden damals auch in der Schweiz vehement spürbar und nach der russischen Revolution brachen auch die Verbindungen in seine Heimat ab. Aber es waren nicht nur die äußeren Zwänge, die das Konzept der “Geschichte vom Soldaten” auslösten. Strawinsky und mit ihm viele Künstler der Jahrhundertwende forderten zu dieser Zeit eine ”Ästhetik der Einfachheit”, die sich entschieden gegen den Bombast im Musiktheater des 19. Jahrhunderts wandte. Das Stück, das er damals im Sinn hatte, sollte mit minimalem Aufwand auch auf Jahrmärkten oder in Scheunen spielbar sein. Dem Schweizer Schriftsteller Charles Ferdinand Ramuz (1887 –1947) vermittelte er eine Sammlung russischer Erzählungen und dieser entwarf ein Stück nach Art einer Moritat mit lebenden Bildern. “Die Erzählung und damit der Vorleser stehen im Vordergrund. Der Vorleser muss… die Handlung vermitteln, d. h. den Charakter der Personen und das ganze Szenenbild sichtbar und fühlbar machen, schon bevor Personen und Szenenbild da sind…”

13. Jul 2018 19:00 Uhr

HfM-Konzertsaal


Veranstaltungen