1.- 4. November 2018 an der HfM Saar
»Musik als Klangrede« lautet der Titel eines bekannten Buches von Nikolaus Harnoncourt, mit welchem der Autor in den 1980er Jahren die Wiederbelebung eines »beredten Musizierens« propagierte. Die Rückbesinnung auf die einst vergessene Tradition sollte aber keinesfalls einem historisierend-nostalgischen Denken Tür und Tor öffnen, sondern vielmehr eine neue, moderne Aufführungspraxis schaffen, die sowohl den Umgang mit den technischen und klanglichen Möglichkeiten alter Instrumente als auch die Einbeziehung historischer Quellen produktiv zu nutzen weiß. In diesem Sinne wirkten viele der von Harnoncourt anfänglich gegen großen Widerstand aufgeführten Werke der kanonischen Literatur geradezu wie Uraufführungen, war man doch zuvor einem solch lebendigen und provokanten Interpretationsstil kaum je begegnet. Die diesjährigen Tage für Interpretation und Aufführungspraxis widmen sich der historischen Idee der »Klangrede«, möchten diese aber auch in Beziehung zur Neuen Musik setzen. Denn die Vorstellung eines »beredten Musizierens« hat deutliche Spuren selbst in jüngerem musikalischen Denken hinterlassen. Viele der heute zur Verfügung stehenden kompositionstechnischen Mittel eröffnen den Komponisten Wege, um neue Formen »sprechender« Musik zu schaffen und die Idee der »Klangrede« experimentell weiterzuentwickeln. Eine Gegenüberstellung der historischen Praxis mit solch innovativem Umgang dürfte demnach interessante und unerwartete Erkenntnisse liefern.
Der Hochschule ist es gelungen, eine Reihe hervorragender Dozentinnen und Dozenten zu engagieren.
Gastdozenten
Erik Borgir, Violoncello
Christie Finn, Sopran
Michael Riessler, Bassklarinette
Mike Svoboda, Posaune
Dozenten der HfM Saar
Gary Berger, Klangregie
Mario Blaumer, Violoncello
Mechthild Blaumer, Violine
Arnulf Herrmann, Komposition
Stefan Litwin, Klavier
Frank Wörner, Gesang
Referenten
Karsten Erik Ose
Cornelius Schwehr