Jazzdidaktik

Interdisziplinäres Schulprojekt

Liebe Waldlinge,

mein Name ist Tempus patientiae pulchritudinis – das ist Bäumisch und bedeutet soviel wie „Geduld für schöne Dinge“; aber meine Freunde nennen mich einfach T double P, das klingt viel cooler…

Ich gehöre zur Gattung der Waldgeister und lebe versteckt tief im Wald. Wie ich aussehe? Das bleibt mein Geheimnis…manche behaupten, ich sei unsichtbar. Doch versuche es selbst: Schließe einen Moment die Augen und gönne dir etwas Zeit…dann kannst du mich sehen… für jeden habe ich eine andere Gestalt, doch bleibe ich immer derselbe.

Im vergangenen Wintersemester fand das Seminar „Jazzdidaktik“ in Zusammenarbeit mit dem Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis statt. In den Fächern Kunst und Musik beschäftigte sich die Klasse 6M mit dem Thema „Waldwesen“.

Auf einem Schulausflug wurden im Herbst Materialien gesammelt und gemeinsam mit der Kunstlehrerin Eva Bachura zu Waldwesen kreiert. Es entstanden ganz unterschiedliche Figuren, die Raum für phantastische Reisen ins Reich der Waldbewohner eröffneten. Im Musikunterricht sollten dazu passende Kompositionen und Improvisationen entstehen.

Fünf Studierende des Bachelor-Studienganges „Jazz und Aktuelle Musik“ erarbeiteten mit den Schülern Eigenkompositionen, die sie zu bestimmten Charakteren und Phänomenen der Waldfiguren schrieben, führten Lehrproben durch und setzen so Klang zu Bild und Bilder zur Musik um. In einer (fast) Big-Band-Besetzung musizierten die Schüler im Klassenverband mit Trompeten, Saxofonen, Klarinetten, Posaunen, Tasteninstrumenten / Stabspielen, Bass, Schlagzeug und Percussion, hatten große Freude, erste Schritte der Improvisation zu gehen und gemeinsam experimentelle Klänge des Waldes und seiner Bewohner zu erforschen.

Den beiden Lehrerinnen Eva Bachura und Britta Lahnstein (Musik und Klassenleitung) sei ganz herzlich für die wunderbare Zusammenarbeit, das schöne Projekt mit all seinen Ideen und ihren Enthusiasmus und Organisation gedankt – den Schüler*innen, für ihre Bereitschaft, sich auf neue Erfahrungen einzulassen, mit uns gemeinsam Musik zu machen und ihren freundlichen Empfang. Nicht zuletzt möchte ich auch meinen Studierenden Danke sagen für die Arbeit, ihre kreativen Ideen und ihre Spiel- und Experimentierfreude!

Text: Dr. Barbara Neumeier, Lehrbeauftragte für Jazzdidaktik / Foto: Eva Bachura